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Kein Naziaufmarsch am 7. September in Wuppertal!

7. September 2002 10.00 Uhr Rathausvorplatz / Barmen



Das ist der gleiche Personen- und Organisationskreis, der verantwortlich ist für den brutalen Naziüberfall auf TeilnehmerInnen einer Gedenkfeier am KZ-Mahnmal Kemna vor zwei Jahren. Vor diesem Hintergrund ist die Anmeldung einer Demo durch die NPD eine besondere Provokation, die wir mit vielen Menschen zurückweisen wollen.
Das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer” wird am 7. September vielfältige Gegenveranstaltungen und Demonstrationen durchführen. Den Rücken stärken werden uns dabei Wuppertaler WiderstandskämpferInnen und Überlebende des Naziregimes.
Wir wollen eine breite gesellschaftliche Allianz gegen den Naziaufmarsch auf die Beine stellen. Gehen wir zusammen mit den Flüchtlingen auf die Straße, die für ein Bleiberecht kämpfen und die es satt sind, auf den Straßen angemacht und bedroht zu werden. Unterstützen wir die jüdische Kultusgemeinde, die sich fast allein gegen die jüngsten antisemitischen und antiisraelischen Ausfälle eines Herrn Möllemann wehrt.
Die NPD ist nur die organisierte extremistische Speerspitze einer gesellschaftlichen Entwicklung, in der Antisemitismus und Rassismus wieder durch Spitzenpolitiker der Mitte hoffähig gemacht werden. Die Entsolidarisierungsprozesse in der Gesellschaft, die Durchsetzung neoliberaler Gesellschaftsentwürfe und das propagierte Recht des Stärkeren, die zur Hetze gegen MigrantInnen und Flüchtlinge, genauso wie zu Angriffen auf Arbeitslose und SozialhilfeempfängerInnen führen, sind der Boden für das Erstarken faschistischer und rechtspopulistischer Bewegungen. Der Kampf um soziale Gerechtigkeit und lebenswürdige Verhältnisse auf der ganzen Welt ist dagegen unser Bezugspunkt auch in unseren Kampf gegen die organisierte Naziszene.

7. September 2002 10.00 Uhr Rathausvorplatz / Barmen


Alle auf die Straße! Wuppertal stellt sich quer!


Im Vorfeld des Naziaufmarsches werden wir mit Lautsprecherwagen die Bevölkerung mobilisieren.
Bündnis „Wuppertal stellt sich quer”


Erklärung des Rates zur geplanten NPD-Demonstration


 Der Rat der Stadt Wuppertal ruft alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt dazu auf, sich an einem breiten Bündnis gegen Rechtsextremismus zu beteiligen.
Der von der NPD für den 7. September in Wuppertal geplanten Veranstaltung soll eine deutliche Demonstration aller Demokraten entgegengesetzt werden. Der Rat der Stadt Wuppertal respektiert das Demonstrationsrecht. Der Rat der Stadt Wuppertal will aber gemeinsam mit allen Wuppertaler Bürgerinnen und Bürgern am 7. September zeigen, dass rechtsextremistisches, rassistisches und menschenver-achtendes Gedankengut in der toleranten und weltoffenen Stadt Wuppertal keinen Platz hat.
Gerade eine Stadt wie Wuppertal, die nach rechtsextrem-istischen Übergriffen an der KZ-Gedenkstätte Kemna zu besonderer Wachsamkeit und durch die Errichtung einer neuen Synagoge ihren jüdischen Bürgern als neue Heimat besonders verpflichtet ist, muss mit Zivilcourage und deutlicher Präsenz auf eine NPD-Demonstration in der Stadt reagieren.
Gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und vielen weiteren Organisationen, Institutionen und Initiativen ruft der Rat der Stadt daher dazu auf, am 7. September auf dem Rathaus-Vorplatz in Wuppertal Barmen für ein demokratisches, offenes und tolerantes Wuppertal zu stehen und zu demonstrieren.

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