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Jahresarchiv

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10 Jahre Tacheles

Medieninformation

Wuppertal, 25.03.2004

Zehn Jahre Widerspruch gegen den Sozialabbau
Tacheles e.V. feiert 10-jähriges Bestehen

Wuppertal. Der Sozialhilfe- und Arbeitslosenverein Tacheles e.V. feiert im Frühjahr 2004 sein 10-jähriges Bestehen. Tacheles e.V. wurde 1994 von Betroffenen gegründet um Einkommensschwachen eine Anlaufstelle und Beratung gegen Behördenwillkür und Sozialabbau zu bieten. Mittlerweile ist Tacheles e.V. bundesweit anerkannt: Die Positionen des Vereins werden in Politik und Verwaltung beachtet.

„Damals setzten wir einen Kontrapunkt gegen Behördenwillkür. Wir wehrten uns gegen Fehler der Ämter und Sachbearbeiter. So verhalfen wir Betroffenen zu ihrem Recht“, erinnert sich Harald Thomé, geschäftsführender Vorstand von Tacheles e.V..
Mit Gleichgesinnten gründete er 1994 Tacheles e.V. Der Verein berät Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose, und setzt deren Interessen gegenüber Verwaltung und Justiz durch. Nach zehn erfolgreichen Jahren zieht Thomé ein positives Resümee: „Über Tausend Menschen haben in den letzten zehn Jahren Beratung und Unterstützung gefunden. Diesen Ratsuchenden haben wir die Existenz gerettet. Hierzu kritisieren wir nicht die Menschen in Verwaltung und Politik, sondern deren Fehlentscheidungen und Irrtümer“, erläutert er den Anspruch an die eigene Arbeit.
Tacheles e.V. hat ein Gebäude im Luisenviertel angemietet. Das Wuppertaler Szeneviertel kann so auch von Menschen mit kleinem Geldbeutel genutzt werden. In dem alten Schieferhaus befinden sich ein Cafe mit Biergarten und Büroräume.
An zwei Vormittagen werden Einkommensschwache persönlich beraten. Das dies notwendig sei, zeige schon ein Blick in das komplizierte Sozialrecht.“ „Natürlich sehen auch wir, dass die komplizierte Gesetzgebung zu Fehlentscheidungen führen kann. Aber dies enthebt keinen Sachbearbeiter davon, die Nöte und Bedürftigkeiten der Betroffenen zu erkennen“, ermahnt Thomé. Der Beratungsbedarf werde in Zukunft sogar deutlich zunehmen. Die Arbeitsschwerpunkte des Vereins verlagern sich von der Sozialhilfe und Existenzberatung zur Arbeitslosenberatung. Im Zuge von Hartz IV sei Tacheles e.V. weiterhin gefordert. Durch die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe werden viele Fragen aufgeworfen- und weitere Ratsuchende die Beratung aufsuchen. Hartz IV werde nämlich zu einem tiefen Einschnitt in die materielle Situation der Menschen führen.
Aber auch über die Grenzen Wuppertal berate und informiere Tacheles e.V.. Rund 20 Millionen Internetnutzer hätten den Webauftritt in zweieinhalb Jahren besucht. Interessierte finden hier ein Diskussionsforum und viele nützliche Tipps und Hinweise zur Antragsstellung und Interessensdurchsetzung.
Übers Internet artikuliere der Verein aber auch politischen Widerspruch gegen den Sozialabbau. „Wir reden Tacheles, wenn neue Gesetze die Existenz und Würde von Menschen gefährden. Dies ist der Fall, wenn Menschen nicht genügend Geld für Arztbesuche und Lebensmittel erhalten. Das Gesundheitsmodernisierungsgesetz hat solche Ergebnisse hervorgerufen“, so Thomé. Mit politischen Forderungen nehme der Verein Einfluss auf Ministerien und Parlamente.
Obwohl der Sozialabbau von einer breiten politischen Mehrheit vorangetrieben werde, lässt sich Thomé nicht entmutigen: „Täglich machen wir dieselbe Erfahrung ‚Irren ist amtlich’ und Tacheles e.V. wird länger bestehen als die gegenwärtige Bundesregierung“.

Bei Rückfragen und für Fototermine stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Markus Magaschütz
Tacheles e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0202 / 3 70 30 74
presse@tacheles-sozialhilfe.de
www.tacheles-sozialhilfe.de

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