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Jahresarchiv
GEW: „Ein-Euro-Jobs gefährden qualifizierte Bildungsarbeit“
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Hauptvorstand 4. Oktober 2005
GEW: „Ein-Euro-Jobs gefährden qualifizierte Bildungsarbeit“
Bildungsgewerkschaft zum Weltlehrertag am 5. Oktober
Frankfurt a.M. – „Wir brauchen an den Bildungseinrichtungen mehr gut qualifizierte Arbeitskräfte – und keine Ein-Euro-Jobber“, sagte Ulrich Thöne, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), heute zum Weltlehrertag am 5. Oktober. Der Tag steht unter dem Motto: „Qualifizierte Lehrkräfte für qualifizierte Bildung“.
Von den bislang eingerichteten gut 300.000 sog. Arbeitsgelegenheiten („Ein-Euro-Jobs“) sei, so Thöne, der überwiegende Teil an Schulen, Kitas und Hochschulen angesiedelt. Ein-Euro-Jobs in Bildungseinrichtungen würden für pädagogische, technische und Verwaltungsaufgaben eingerichtet, die in der Regel zu den Pflichtaufgaben des Staates gehören. So plane beispielsweise das Land Berlin, den Sprachförderunterricht für Kinder im Vorschulalter auf Ein-Euro-Basis von arbeitslosen Akademikern erteilen zu lassen.
Thöne wies ausdrücklich darauf hin, dass Ein-Euro-Jobs den Erfolg von Lehr- und Lernprozessen gefährdeten. „Betreuung, Bildung und Förderung junger und erwachsener Menschen sind langfristig angelegt. Gerade Kinder und Jugendliche brauchen stabile Beziehungen zu Lehrkräften und Erzieherinnen. Mal eine Geschichte vorgelesen zu bekommen, ist für die Kinder sicher richtig - es ersetzt aber kein pädagogisches Konzept und die Fachleute, die an dessen Umsetzung arbeiten“, hob er hervor.
„Ein-Euro-Jobs sind außerdem ein massiver Angriff auf soziale und arbeitsrechtliche Standards. Gerade im Bildungsbereich weisen sie einen falschen und gefährlichen Weg“, sagte der Gewerkschafter. Die sogenannten Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung leisteten keinen Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit. Sie böten den Beschäftigten fast ausnahmslos keine berufliche Perspektive. „Notwendig ist der Aufbau eines öffentlichen Beschäftigungssektors mit regulären sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen und tariflicher bzw. ortsüblicher Bezahlung“, unterstrich Thöne.
Diese Pressemitteilung kann im Internet abgerufen werden unter: http://www.gew.de/Pressemitteilungen.html
E-Mail pamela.pankotsch@gew.de
Hauptvorstand 4. Oktober 2005
GEW: „Ein-Euro-Jobs gefährden qualifizierte Bildungsarbeit“
Bildungsgewerkschaft zum Weltlehrertag am 5. Oktober
Frankfurt a.M. – „Wir brauchen an den Bildungseinrichtungen mehr gut qualifizierte Arbeitskräfte – und keine Ein-Euro-Jobber“, sagte Ulrich Thöne, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), heute zum Weltlehrertag am 5. Oktober. Der Tag steht unter dem Motto: „Qualifizierte Lehrkräfte für qualifizierte Bildung“.
Von den bislang eingerichteten gut 300.000 sog. Arbeitsgelegenheiten („Ein-Euro-Jobs“) sei, so Thöne, der überwiegende Teil an Schulen, Kitas und Hochschulen angesiedelt. Ein-Euro-Jobs in Bildungseinrichtungen würden für pädagogische, technische und Verwaltungsaufgaben eingerichtet, die in der Regel zu den Pflichtaufgaben des Staates gehören. So plane beispielsweise das Land Berlin, den Sprachförderunterricht für Kinder im Vorschulalter auf Ein-Euro-Basis von arbeitslosen Akademikern erteilen zu lassen.
Thöne wies ausdrücklich darauf hin, dass Ein-Euro-Jobs den Erfolg von Lehr- und Lernprozessen gefährdeten. „Betreuung, Bildung und Förderung junger und erwachsener Menschen sind langfristig angelegt. Gerade Kinder und Jugendliche brauchen stabile Beziehungen zu Lehrkräften und Erzieherinnen. Mal eine Geschichte vorgelesen zu bekommen, ist für die Kinder sicher richtig - es ersetzt aber kein pädagogisches Konzept und die Fachleute, die an dessen Umsetzung arbeiten“, hob er hervor.
„Ein-Euro-Jobs sind außerdem ein massiver Angriff auf soziale und arbeitsrechtliche Standards. Gerade im Bildungsbereich weisen sie einen falschen und gefährlichen Weg“, sagte der Gewerkschafter. Die sogenannten Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung leisteten keinen Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit. Sie böten den Beschäftigten fast ausnahmslos keine berufliche Perspektive. „Notwendig ist der Aufbau eines öffentlichen Beschäftigungssektors mit regulären sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen und tariflicher bzw. ortsüblicher Bezahlung“, unterstrich Thöne.
Diese Pressemitteilung kann im Internet abgerufen werden unter: http://www.gew.de/Pressemitteilungen.html
E-Mail pamela.pankotsch@gew.de