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Hinweis auf Bucherscheinung: Hartz IV Sanktionen: Der disziplinierende Staat

Hartz IV Sanktionen: Der disziplinierende Staat

Buch-Hinweis: Eine kritische Auseinandersetzung mit Sanktionen bei Arbeitslosengeld II-Empfängern aus der Sicht der Sozialen Arbeit und der Menschenrechte

Grießmeier, Nicolas: Der disziplinierende Staat

Eine kritische Auseinandersetzung mit Sanktionen bei Arbeitslosengeld II-Empfängern aus der Sicht der Sozialen Arbeit und der Menschenrechte - 14,95 EUR

Umfang/Seiten : 100 Seiten - 20,5 × 14,6 cm
Einband: Kartoniert
Gewicht: 552g
Erscheinungsjahrgang: 2012
Erscheinungsjahr: Erstauflage
ISBN10: 3-937461-52-3
ISBN13: 978-3-937461-52-6

http://www.kleine-verlag.de/

Sanktionen bei Arbeitslosengeld II - Empfängern sind keine Randerscheinung. Allein im Zeitraum von Januar bis September 2011 wurden über 660.000 Kürzungen der Sozialhilfe wegen „fehlender Mitwirkung“ verhängt. Durchschnittlich sind 10.000 Bürger von Totalsanktionen auf 0 € betroffen. Sanktionen stellen in der Sozialgesetzgebung ein Instrument der Disziplinierung dar. Die Einführung von Sanktionen ist eng verknüpft mit dem neoliberalen Menschenbild, welches sich auch in der Sozialpolitik und der Sozialen Arbeit durchgesetzt hat - frei nach dem Motto „Jeder ist seines Glückes Schmied“ - mit der Folge einer massiven Abwertung Arbeitssuchender.

Nicolas Grießmeier zeigt nach Erläuterung der aktuellen Rechtslage unter Verweis auf existierende Forschungsstudien und Praxisbeispielen auf, welche fatalen sozialen, psychischen und gesundheitlichen Auswirkungen diese Sanktionen bei den Betroffenen haben - bis hin zur Wohnungslosigkeit und dem Verlust des regulären Krankenversicherungsschutzes.

Es wird dargestellt, in welchen Aspekten (höherprozentige) Sanktionen gegen das Grundgesetz und die internationalen Menschenrechtskonventionen verstoßen und welche Handlungsspielräume und Interventionsmöglichkeiten die einzelnen Akteure - MitarbeiterInnen von Jobcentern, Betroffene und SozialarbeiterInnen- besitzen.

Im zweiten Teil des Buches setzt sich Nicolas Grießmeier mit der Profession „Soziale Arbeit“ auseinander. Ausgehend von der Feststellung, dass sich Soziale Arbeit im 21. Jahrhundert zunehmend auf Individuen und somit auf monokausale Erklärungsmuster konzentriert, beschreibt er historische Traditionsbestände und auch gegenwärtig vorhandene Strömungen die, die gesellschaftliche Einbettung des Individuums berücksichtigen. Konkret werden Handlungsmöglichkeiten auf der Meso- und Makroebene zur effektiven Lösung Sozialer Probleme aufgezeigt und beschrieben, wie eine wissenschaftsbasierte, kritische Soziale Arbeit aussehen könnte, die Soziale Probleme nicht nur verwaltet, sondern offensiv zu ihrer Lösung beiträgt.

Prof. Dr. Staub-Bernasconi:
„Die Arbeit könnte als eine Art „Kompendium“ über die Wirkungen von Nullsanktionen dienen und müsste zur Initiierung von einschlägiger Forschung an Hochschulen und Universitäten führen. Da in der Arbeit immer wieder das Engagement von Nicolas Grießmeier durchscheint - allerdings ohne der objektiven Darstellung Abbruch zu tun - dürfte sie auch sozialpolitische, praktische und sozialarbeitswissenschaftliche Folgen haben.“


Prof. Dr. Labonté-Roset:
„Der Arbeit ist eine große Verbreitung in der Sozialen Arbeit und Sozialpolitik zu wünschen, auch verbunden mit der Hoffnung, dass dies dann doch noch zu einem auch in der Öffentlichkeit beachteten Thema wird, in dem die durch die jetzige Gesetzgebung verursachten Menschenrechtsverletzungen eine entscheidende Rolle spielen.“

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