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Paritätischer Wohlfahrtsverband zum Bedarfsfeststellungsdienst 10.05.00

Der PARITÄTISCHE WOHLFAHRTSVERBAND

Kreisgruppe Wuppertal

Wuppertal, den 10. Mai 2000

Sozialhilfekommissare werden gefordert
PARITÄTischer Wohlfahrtsverband kritisiert Mißbrauchsdiskussion

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Wuppertal, Bernhard Simon, beantragt im Namen seiner Fraktion, dass ein Bedarfsfeststellungsdienst "zur Aufdeckung von vermuteten Mißbrauchsbeständen bei Leistungen der Hilfe zum Lebensunterhalt" (Sozialhilfe) in Wuppertal nach dem Beispiel des sogenannten Kölner-Modells eingerichtet wird. Er beziffert die dazu notwendigen, zusätzlichen Personal- und Sachkosten auf ca. 1 Mio DM, die "von den zu erwartenden Minderausgaben gedeckt" wären.

Der PARITÄTische Wohlfahrtsverband kritisiert die mit dem vorgelegten Antrag in Wahlkampfzeiten erneut entfachte Mißbrauchsdebatte und weist darauf hin, dass der durch Steuerflucht verursachte volkswirtschaftliche Schaden grundsätzlich weitaus höher zu beziffern ist, als vermuteter Sozialhilfemißbrauch.

Das sogenannte Wuppertaler Modell hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Zahl der Menschen, die von Hilfen zum Lebensunterhalt abhängig sind, kontinuierlich sank. Dennoch ist eine der ersten gesellschaftlichen Verpflichtungen die aktive Bekämpfung von Armut, insbesondere der Armut von Alleinerziehenden und Kindern. Circa ein Drittel der Sozialhilfe empfangendenHaushalte in Wuppertal sind die Haushalte alleinerziehender Frauen. Allein in Wuppertal wachsen circa 9.000 Kinder ausschließlich unter den begrenzten und ausgrenzenden Verhältnissen auf, die Sozialhilfe bietet.

"Es gibt keinen Grund vom Wuppertaler Modell der Sozialhilfegewährung abzuweichen," kommentiert der PARITÄTische Wohlfahrtsverband. "Ein Handlungsprogramm zur Bekämpfung von Armut in Wuppertal allerdings tut Not!"

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