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weltweite Kampagne für das Recht auf Wohnen ...

Hallo,

wir möchten alle Interessierten auf folgende beiden Termine hinweisen. Vor dem Hintergrund des Aufrufs verschiedener internationaler Netzwerke, startet am 1.Oktober eine weltweite Kampagne für das Recht auf Wohnen und gegen Zwangsräumungen sowie gegen die Immobilienspekulation. Die Kampagne beginnt aus Anlass des internationalen Welthabitattages am 1. Oktober und soll bis zu einem vom Weltsozialforum aufgerufen internationale Aktionstag am 26. Januar laufen.

In Paris wird es zum Auftakt eine Demonstration für das Recht auf Wohnen geben. In London stehen Aktionen gegen die Zerstörung preiswerter Wohnungen für die Olympiade sowie REITs (steuerbefreite Immobilienfonds) im Mittelpunkt. Große Aktionen sind u.a. auch in Bolivien und in Kalkutta geplant. Im Ruhrgebiet laden das Habitat -Netz sowie Mieterforum Ruhr zu folgenden Veranstaltungen ein:

1) Samstag, 29. September 2007, 15 Uhr
Kulturzentrum Bahnhof Langendreer (Wallbaumweg in Bochum / 200m von der S-Bahn-Station Bochum-Langendreer der S1)
Internationaler Workshop "Zwangsräumungen und Globalisierung"

Weltweit hat die Zahl der Menschen, die durch massenhafte Zwangsräumungen aus ihren Wohnungen, von ihrem Land und aus ihren Siedlungen vertrieben werden, dramatisch zugenommen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation COHRE (Centre on Housing Rights and Evictions, Genf) wurden zwischen 2003 und 2006 ca. 4,3 Mio Menschen für große Städtebauprojekte, für Mega-Events wie Olympiaden, für Straßenbaumaßnahmen und Stadtsanierungen vertrieben. Davon entfallen etwa ca. 2,1 Mio. Vertriebene in Asien und ca. 1,9 Mio. in Afrika. Die Dunkelziffer ist sehr hoch. Alltäglich Zwangsräumungen von Mietern und rmeren Bewohnern in Nord- Amerika und Europa sind darin nicht enthalten.

Eine wesentlich Ursache der Zunahme der Zwangsräumungen ist derinternationale Standortwettbewerb der Städte um Investoren und ein Stadtbild, das für gehobene Mittelschichten attraktiv ist.

Armensiedlungen passen da nicht ins Bild. Vor allem in boomenden Schwellenländern entstehen hochgradig spekulative Immobilienmärkte, die die Wohnbedürfnisse der Armutsbevölkerung missachten. In Freihandelszonen und bei großen Entwicklungsprojekten werden neben Arbeitsschutzrechten auch die Land-Rechte der einheimischen Bevölkerung verletzt.

Generell ist es neben der Privatisierung also die wirtschaftliche Globalisierung für die massenhafte Verletzung des Menschenrechts auf Wohnraum mit verantwortlich ist. Ebenso wie für die wachsende Unsicherheit des Wohnens im "Norden". Bei unserem Workshop mit vielen internationalen Gästen wollen wir uns ein Bild von der Situation machen, Ursachen diskutieren und die Frage aufwerfen, wie die globalisierungskritischen Bewegungen ebenso wie die Bewohnerbewegungen in Deutschland auf diese Situation reagieren können.

Internationale Gäste (voraussichtlich):
- Joseph Schechla, Habitat International Coalition- Housing and Land-RightsNetwork (HLRN), Kairo, Ägypten
- Victoria Ohaeri Ihuoma, SERAC, Lagos, Nigeria
- Manal Tibe, Egypt Centre for Housing Rights, Cairo, Ägypten
- Evaniza Rodriguez, UMMSP (eine Favela-Organisation), São Paulo, Brazil
- Lorena Zarate, Habitat International Coalition Büro Latein-Amerika, Mexico City

2) Montag, 1.10., 17-19 Uhr, Hannibal in Dortmund-Dorstfeld, Vogelpothsweg 12-26 (direkt an der S-Bahn-Haltestelle Dortmund-Dorstfeld-Süd der S1)
Zeugenanhörung: Mieter und Beschäftigte berichten über Folgen der Privatisierung

Die Privatisierung von Mietwohnungen geht unvermindert weiter. Dagegen veranstaltet Mieterforum Ruhr am 1. Oktober, dem Welt-Mieter- und Habitattag, eine öffentliche Zeugenanhörung in Dortmund.

"Alles nicht so schlimm", behaupten die Befürworter der Privatisierung nachdem bereits über 1,2 Millionen Wohnungen in Deutschland an Finanzinvestoren veräußert worden sind. Zur Zeit stehen die LEG, 550 Wohnungen der Hattinger Genossenschaft HWG, die GeWo Datteln, die Velberter Wobau, Bestände von Immeo und viele andere Wohnungen zum Verkauf.

In dieser Situation will Mieterforum Ruhr zusammen mit betroffenen Mietern zeigen, was die Privatisierungen wirklich bedeuten: Verdrängung, Mobbing, Gartenverlust, Mieterhöhungen, Vertreterbesuche, undurchsichtige Heizkosten, Verwaltungschaos, Pleiten... .

Die Veranstaltung findet vor der Wohnanlage Hannibal in Dortmund-Dorstfeld statt. Die knapp 400 Wohnungen waren 2004 von der städtischen Dogewo an die Janssen & Helbing Unternehmensberatung verkauft worden und stehen seit einem halben Jahr unter Zwangsverwaltung.

Es sollen Betroffene zu Wort kommen, die über die Folgen berichten oder dagegen ankämpfen, dass es so weit kommt. Kommen Sie vorbei! Berichten Sie über ihre Erfahrungen!

Mit besten Grüßen
Martin Krämer für Mieterforum Ruhr

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