Über Tacheles
Unser Name ist Programm
Der Verein Tacheles redet Tacheles, wenn es um die Rechte sozial benachteiligter und erwerbsloser Menschen geht. Seit nunmehr fast 30 Jahren macht der Verein auf Prozesse sozialer Ausgrenzung sowie die Einschränkung der Rechte "Armer" aufmerksam und formuliert im Namen der Betroffenen Forderungen an verantwortliche Stellen. Gegründet wurde der Verein im Februar 1994 als Selbsthilfeinitiative von Betroffenen für Betroffene. Durch seine erfolgreiche Arbeit und klare Positionierung auf der Seite von Leistungsbeziehende hat es Tacheles zu bundesweiter Bekanntheit und Anerkennung gebracht.
Ein Gründungsanlass von Tacheles war der rechten Mobilisierung um Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, den Brandanschlägen von Mölln am 29. Mai 1993 in Solingen, dort mit fünf Getöteten. Dies war der bis zu diesem Zeitpunkt folgenschwerste rassistische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik, etwas entgegenzusetzen und den direkten Zusammenhang zwischen rassistischer Gewalt und sozialer Ausgrenzung her. Tacheles e.V. begreift das Streben für materielle und rechtliche Verbesserungen als emanzipatorischen Prozess, in den alle von Lohndumping, Sozialabbau und der Einschränkung demokratischer Rechte Betroffenen eingebunden werden müssen. Der Verein tritt offensiv für ein Bündnis von Erwerbslosen und lohnabhängig Beschäftigten ein und verurteilt Faschismus, Rassismus und alle Formen der Diskriminierung. Er wirkt mit seiner alltäglichen Widerstandspraxis einer Instrumentalisierung des sozialen Elends durch Nazis entgegen.
Der überwiegende Teil der Vereinsarbeit wird ehrenamtlich ausgeübt. Der wirtschaftliche Betrieb des Café Tacheles im ehemaligen Loher Bahnhof in Unterbarmen wird durch Beschäftigte sichergestellt.
Nach dem Wegfall der Förderung für Arbeitslosenzentren des Landes NRW hat Tacheles sich ein neues finanzielles Standbein aufgebaut, indem ein für Anwältinnen und Anwälte gebührenpflichtiges Adressverzeichnis geschaffen wurde (www.sozialportal.net), durch die Einnahmen dort und durch Spenden wird derweilen die Tätigkeit von Tacheles finanziert.
Tacheles e.V. informiert und berät
Seit September 2001 betreibt Tacheles ein umfangreiches Internetportal, das laufend aktualisiert wird. Unser Webangebot wird intensiv von verschiedenen Zielgruppen als Informationsquelle genutzt: von den Betroffenen, den unterstützenden Organisationen und Beratungseinrichtungen, von MitarbeiterInnen der Behörden, RechtsanwältInnen, Gerichten und JuristInnen. Die Webseite ist einer der Top-Webseiten zum SGB II/SGB XII. Die Leser*innen der Seite finden dort unter anderem folgende Rubriken:
- Interaktiv: Eine bundesweite Adressdatenbank von Beratungsstellen, Betroffenenorganisationen und RechtsanwältInnen, die zum Arbeitslosen- und Sozialhilferecht informieren sowie Beratung und Unterstützung anbieten. Diese Adressdatenbank bietet eine nach Postleitzahlen organisierte Umfeldsuche.
- Informativ: Unter dem Motto „Behördenrichtlinien gehören ans Licht der Öffentlichkeit” stellt Tacheles die internen Verwaltungsvorschriften der Bundesanstalt für Arbeit zum SGB II und auch der Wuppertaler Sozialverwaltung der interessierten Fachöffentlichkeit zur Verfügung. Betroffene und Rechtsanwender sollen dadurch die Möglichkeit bekommen, behördliches Handeln zu überprüfen.
Zudem wird ein Newsticker angeboten, in dem aktuell über die Rechtsprechung der Sozialgerichte berichtet und in dem zahlreiche Meldungen zu den Arbeitsfeldern von Tacheles zu finden sind. - Aktuelles: Unter Aktuelles werden von der Tacheles Online-Redaktion ausgesuchte Artikel veröffentlicht, unter anderem Rechtsgutachten, politische und juristische Stellungnahmen, Artikel usw.
Leitfaden zum SGB II/SGB XII von A-Z
Vom Verein wird auch der „Leitfaden SGB II / SGB XII / Bürgergeld und Sozialhilfe von A-Z / Ausgabe 2023/2024", der im Juni 2023 in 32. Aufl. Erschienen ist, herauszugeben, welcher zu den zentralen Beratungsbüchern rund um das Bürgergeld bundesweit gehört.
Weiterhin werden von den Vereinsaktiven jedes Jahr tausende von Menschen aus allen Bereichen durch Seminare im Sozialrecht geschult, auch auf diese Weise wird die jahrelange Beratungserfahrung und Expertise an eine Vielzahl von Menschen weitergegeben.
Die nächste Ausgabe ist für Sommer 2025 geplant.